SPD darf keine weiteren Zugeständnisse in der Asylpolitik machen

19. Juni 2018

Berlin, 19. Juni 2018 – Anlässlich des Streits zwischen CDU und CSU zur Asyl- und Migrationspolitik und des morgigen Weltflüchtlingstages äußert sich die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, Bundesvorsitzende des Forums Demokratische Linke 21 – Die Linke in der SPD:

Die SPD muss im Machtkampf zwischen den beiden Unionsparteien klar Stellung beziehen. Wir dürfen keine weiteren Zugeständnisse in der Asylpolitik über den Koalitionsvertrag hinaus machen. Schon dabei haben wir für uns schmerzhafte Zugeständnisse vereinbart. Eine weitere Verschärfung in der Asylpolitik dient letztlich nur dem rechten Rand. Wer wie die CSU so Stimmen fangen will, stärkt nur das rechtspopulistische Original.

Die CSU nimmt Anleihe beim ungarischen Ministerpräsidenten und stellt mit ihrer Politik das nach 1945 mühsam aufgebaute Einigungsprojekt in Europa in Frage. Die SPD muss klar an der Seite der Geflüchteten und derjenigen in Europa stehen, die eine solidarischere Flüchtlingspolitik anstreben.

Jedes Kind ist gleich viel wert

12. Juni 2018
Pressemitteilung

Jedes Kind ist gleich viel wert

Berlin, 12. Juni 2018 – Anlässlich der Diskussion über die Anrechnung des Kindergeldes auf Hartz-IV-Bezüge äußert sich die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, Bundesvorsitzende des Forums DL21:

„Es kann nicht sein, dass Kinder von Hartz-IV-Empfänger*innen vom Staat schlechter behandelt werden als andere Kinder,“ so Mattheis. Es sei in höchstem Maße ungerecht, dass die Zahlung des Kindergeldes auf die Hartz-IV-Bezüge angerechnet werden. „Diese Praxis muss ein Ende haben,“ fordert Mattheis. „Jedes Kind ist gleich viel wert, egal ob seine Eltern auf staatliche Transfers angewiesen sind, zur Mittelschicht gehören oder den Spitzensteuersatz zahlen. Daher muss das Kindergeld auch in voller Höhe an Mütter und Väter ausgezahlt werden, die Hartz IV bekommen.“ Dies könne ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Kinderarmut in diesem reichen Land sein.

„Als Partei, die Soziale Gerechtigkeit als ihren Markenkern begreift, stünde es der SPD gut zu Gesicht, wenn sie von dieser unsäglichen Praxis Abstand nehmen würde,“ argumentiert Mattheis. Abgesehen davon setzt sich die DL21, gemeinsam mit andere linken Gruppierungen in der SPD, sowieso für eine generelle Abkehr von Hartz IV ein, da dieses Konzept mit den Grundwerten der Partei unvereinbar ist.

Gemeinsame Pressemitteilung der SPD-Linken zu Hartz IV

5. Juni 2018

Gemeinsame Pressemitteilung im Nachgang zu einem am 03.06.2018 erfolgten Treffen der SPD-Parteilinken von

Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos,

Hilde Mattheis, Bundesvorsitzende des Forums Demokratie Linke DL21,

Matthias Miersch, Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion und

Ralf Stegner, stellvertretender Parteivorsitzender und Sprecher der SPD-Linken im SPD-Parteivorstand


„Vertreterinnen und Vertreter der Parteilinken, das heißt aus dem SPD-Parteivorstand, aus der Parlamentarischen Linken, sowie aus den Vorständen von Jusos, DL 21 sowie Arbeitsgemeinschaften und linke Vertreterinnen und Vertreter aus Landesverbänden haben nach einer Diskussion mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, über sein Konzept des „solidarischen Grundeinkommens“ vereinbart, dass wir in Abkehr des bisherigen Hartz-IV-Systems diesen Vorschlag aufgreifen und eine Sozialstaatsdebatte nach vorne führen wollen.

Dazu gehören:

1.) Eine leistungsfähige öffentliche Daseinsvorsorge mit Zukunftsinvestitionen in Bildung, Soziales, besonders Gesundheit und Pflege, Wohnungsbau, Klimaschutz und Verkehr und digitale Infrastruktur.

2.) Ein Sozialstaat, der Reformideen wie eine eigenständige Kindergrundsicherung, die deutliche Erhöhung der Mindestlöhne, einen neuen sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose mit Mindestlohn und Sozialversicherungspflicht (eben das „solidarische Grundeinkommen“), ein sanktionsfreies Existenzminimum, eine deutlich bessere Unterstützung für Alleinerziehende, gebührenfreie qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung und die Einführung eines Chancenkontos für lebenslange Weiterqualifizierung umfasst.

Wir sehen in einer solchen Reform einen Baustein einer modernen wohlfahrtstaatlichen Strategie, die sowohl solidarische Sicherungssysteme als auch öffentliche Daseinsvorsorge stärkt und zu deren Finanzierung die verteilungspolitischen Spielräume konsequent nutzt.

 

Damit trägt die Parteilinke wesentlich zum laufenden inhaltlichen Reformprozess in der SPD bei. Gleichzeitig laden wir die Partei auf allen Ebenen dazu ein, dies zum Gegenstand ihrer Debatten zu machen.

 

Im Übrigen haben wir vereinbart, für das Wochenende 12./13. Oktober 2018  eine Basiskonferenz in Berlin zu organisieren, die die angeführten Punkte weiter diskutiert.“

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