Der Vorschlag zur EU-Kommissionspräsidentin ist ein großer Rückschlag für die europäische Demokratie

3. Juli 2019

Berlin, 03.07.2019 – Der Europäische Rat schlägt für die europäischen Spitzenpositionen ein Team um eine neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor. Die Bundesvorsitzende der DL21 Hilde Mattheis, MdB und der stv. DL21-Vorsitzende Dr. Dietmar Köster, MdEP lehnen den Vorschlag vehement ab.

„Dieser Personalklüngel im Hinterzimmer ist eine Schande für die europäische Demokratie. Das Prinzip der Spitzenkandidaten wird über den Haufen geworfen, weil einige Staats- und Regierungschefs vor den Forderungen der sog. Visegrad-Staaten einknicken. Die Personalie von der Leyen ist daher kein Coup der Kanzlerin, sondern ein Triumph jener Staaten, die regelmäßig gemeinsame europäische Lösungen ablehnen und den Rechtsstaat aushöhlen“, kritisierte Hilde Mattheis das Verfahren.

Dietmar Köster unterstreicht: „Es ist sehr gut, dass wir SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament diesen Vorschlag ablehnen. Alle Abgeordneten, die sich zum Spitzenkandidaten-Prinzip bekannt haben und damit zur Stärkung des Europäischen Parlaments, müssen gegen Frau von der Leyen als neue Kommissionspräsidentin stimmen. Europäische Demokratie ist kein Geschacher in Hinterzimmern, sondern beruht auf Transparenz und muss das Votum der Wählerinnen und Wähler zur Grundlage ihrer Entscheidungen machen. Die SPD steht für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Grundrechte. Eine gescheiterte Verteidigungsministerin wird nicht in der Lage sein, die bevorstehenden Herausforderungen der EU solidarisch zu gestalten. Sie steht für eine neue konventionelle und atomare Aufrüstung und ist eine Gefahr für das Friedensprojekt Europa.“

Keine Formelkompromisse bei der Reform des Sozialstaates

7. Februar 2019

Berlin, 06.02.2019 – Am Wochenende will der SPD-Parteivorstand eine Positionierung der Partei zum Sozialstaat 2025 beschließen. Die Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende des Forums Demokratische Linke 21 begrüßt eine Neuorientierung, warnt aber vor oberflächlichen Debatten und Formelkompromissen.

„Die SPD-Erneuerung des Sozialstaats darf nicht nur an der Oberfläche kratzen und Schlagwörter produzieren. Wir müssen uns stattdessen auf grundlegenden Funktionen des Sozialstaats besinnen.“, erklärte Mattheis. „Ich erwarte von meiner Partei, dass sie radikal mit dem Hartz-System bricht. Wir müssen für einen Sozialstaat stehen, der seine Bürger schützt, der Verteilungsgerechtigkeit fördert und ein solidarisches Miteinander, keinen Kampf gegeneinander zur Grundlage hat. Zudem müssen wir ein klares Bekenntnis ablegen, dass wir die Sozialpolitik, d.h. Rente, Pflege, Gesundheit und Bildung vor den Profitinteressen Privater schützen werden. Wer am Prinzip ‚Fördern und Fordern‘ festhalten will, hält stattdessen an einem marktorientierten Sozialstaat fest.“

„Konkret heißt das für mich in Bezug auf Hartz IV: Abschaffung der Sanktionen, Anhebung der Regelsätze, Verlängerung des Arbeitslosengeldes I und Einführung einer Kindergrundsicherung.“, führte Mattheis weiter aus. „Das sind klare Forderungen, die die SPD stellen sollte. Für unsere Glaubwürdigkeit ist es entscheidend, dass der Parteivorstand jetzt nicht im Ungefähren bleibt, sondern dass klar wird, was die SPD will.“

SO GEHT ES NICHT WEITER! – Die SPD ist die Partei der Mitglieder und nicht ihrer Eliten.

29. Oktober 2018

Beschluss der Mitgliederversammlung am 27.10.2018 in Mannheim.

Wir müssen den Weg in die weitere Bedeutungslosigkeit stoppen:

Die DL21 sieht sich in all ihren Argumenten gegen die Große Koalition bestätigt und fordert daher diese zu verlassen.

Die SPD-Führung ist zu sehr in ihrer eigenen Machtlogik verfangen, die SPD-Basis muss zum Erneuerer der Partei werden und aus ihrer Lethargie aufstehen und sehr viel stärker von unten nach oben die Geschicke der Partei lenken.

Die politische Führung verharrt trotz desaströser Wahlergebnisse in ihrer Machtlogik und führt damit die SPD von einem schlechten Wahlergebnis zum weiteren schlechteren Wahlergebnis. Wir brauchen glaubwürdige Personen an der Spitze der Partei. Wenn dieser Kurs nicht mit der derzeitigen Spitze möglich ist, dann ohne sie.

Die politischen Inhalte und Ziele werden nicht wahrgenommen bzw. als folgenlose Lippenbekenntnisse registriert. Die SPD muss zu ihrem Markenkern der sozialen Gerechtigkeit zurückfinden und in einem ersten Schritt die Fehler der Agendapolitik als Fehler benennen und Korrekturen unverzüglich vornehmen.

Die Politik der SPD hat sich an neoliberalen Prinzipien orientiert, sie muss sich wieder an Prinzipien des Gemeinwohls und der Verteilungsgerechtigkeit orientieren. Dazu müssen 10 erste Punkte definiert werden, die die unmittelbaren gesellschaftlichen Probleme lösen. Auch Friedenspolitik gehört dazu.

Die SPD hat durch das Schielen nach der sogenannten politischen Mitte ihre politischen Zielgruppen vernachlässigt und ist zur Partei geworden, die offensichtlich für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht wählbar ist. Die SPD muss wieder Partner für die arbeitende Bevölkerung und für die sein, die abgehängt sind.

Zu lange ist die Partei wie ein Unternehmen geführt worden. Politische Bildung auf der Grundlage des demokratischen Sozialismus muss wieder zum zentralen Angebot des Parteiapparates werden.

Das Papier steht hier zum Download bereit.

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