Einkommensungleichheit schadet allen

31. Juli 2017

Die Einkommensschere in Deutschland wird größer, worunter insbesondere die unteren 40 Prozent der Bevölkerung leiden. Das kritisiert Hilde Mattheis scharf:

Die Löhne in Deutschland steigen, allerdings nur für die Gutverdienenden! Das zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifor. „Die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen klafft also immer weiter auseinander“, stellt Mattheis fest. Und diese Entwicklung ist nicht neu: Während die Einkommen der obersten zehn Prozent seit 1991 um 27 Prozent gestiegen sind, sanken die der untersten 40 Prozent im gleichen Zeitraum um acht Prozent. „Damit betrügen wir nicht nur die ärmsten Menschen in unserem Land um ihr in den UN-Millenniumszielen verbrieftes Recht auf höhere Einkommenszuwächse, sondern wir schaden unserer Wirtschaft insgesamt“, erklärt Mattheis. Auf den wirtschaftlichen Schaden, den Ungleichheit verursacht, hatte auch im vergangen Jahr schon der Chef des DIW, Marcel Fratzscher, in seinem Buch „Verteilungskampf“ hingewiesen.

„Dieser Ungerechtigkeit müssen wir endlich wirksam entgegentreten“, fordert Mattheis. Dazu gehöre zum einen, den Arbeitsmarkt wieder stärker zu regulieren, damit die Löhne insbesondere für untere Einkommensschichten wieder stärker wachsen. „Der Mindestlohn muss weiter angehoben, prekäre Beschäftigungsverhältnisse müssen noch entschiedener bekämpft werden“, so Mattheis. Zum anderen müsse über kostenlose Bildung, von der Kita bis zum Studium/zur Ausbildung, allen Menschen bessere Aufstiegschancen ermöglicht werden.

Die G20-Staaten müssen endlich Verantwortung übernehmen und mehr Solidarität vereinbaren

6. Juli 2017

Berlin, 06.07.2017 – Hilde Mattheis fordert von den G20-Staaten eine Politikumkehr:

„Die wirtschaftlich stärksten Nationen müssen umdenken: Es muss auf dem Gipfel um Solidarität statt Neoliberalismus, um Demokratie statt Unterdrückung gehen“, fordert Hilde Mattheis. „Die StaatenlenkerInnen müssen Verantwortung übernehmen für das Unheil, das sie in der Welt anrichten. Es ist ihre Pflicht, den Welthandel endlich fair zu gestalten und sich ernsthaft dafür einzusetzen die Ursachen von Migration und Flucht – Kriege, Gewalt und Hunger – zu beenden“, so Mattheis.

Das gelte auch für Kanzlerin Merkel, die sich bei dem Treffen mit außenpolitischen Federn schmückt und sich feiern lässt, während im Mittelmeer weiter Menschen ertrinken und die EU-Innenminister heute in Tallin sogar noch über neue Regeln beraten, die die Seenotrettung von Geflüchteten erschweren und somit weitere Menschenleben fordern würden. „Die Kanzlerin muss ihren Einfluss nutzen, um dieses inhumane Vorhaben zu stoppen und ihre G20-Kollegen zu einer Politikumkehr zu drängen statt lethargisch weiter auf den Abgrund zuzulaufen“, erklärt Mattheis.

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